Jahresbericht 2011

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

die Nordmauer zwischen Amtsturm und Werkzeugturm prägte die Arbeiten im letzten Jahr und wird die Arbeitsgruppe auch in diesem Jahr weiter beschäftigen. Wie heißt es nicht zu unrecht: „Der Mensch plant und dann kommt es doch anders als man denkt!“ Aber so ist es halt mal im Leben. Wenn der Bauabschnitt dann aber abgeschlossen ist, werden wir sicher in den nächsten Jahrzehnten unsere Ruhe haben. Zu der großen und den kleineren Baustellen wurden wie jedes Jahr wieder etliche Feste auf dem Schloßberggelände durchgeführt, an denen sich die Schloßberggemeinde beteiligte oder selbst Veranstalter war. Für die Mithilfe bei den Veranstaltungen, dem Sauberhalten der Burganlage und dem Arbeiten an der Baustelle möchte ich mich im Namen der Vorstandschaft bei jeder einzelnen Helferin und jedem Helfer an dieser Stelle nochmals besonders bedanken. Ich glaube ich kann mit Recht sagen, dass wir wieder etwas zur Verbesserung und Erhalt der Schloßbergruine getan haben und es allen, die sich am Erhalt und Aufbau beteiligt haben, auch Spaß gemacht hat, sich hier oben zu engagieren.

Für die Arbeitsgruppe begann das Arbeitsjahr am 22. Januar mit dem Aufräumen des neu gekauften Lastenaufzugs (4.000 Euro) für die anstehenden Sanierungsarbeiten. Dieser musste erst einmal im Werkzeug- bzw. Wächterturm verstaut werden.
Weiter wurde mit den immer wieder notwendigen Entbuschungsarbeiten begonnen, dieses Jahr besonders an der Sichtschneise Richtung Unfinden, aber auch an der Schloßbergauffahrt rechts und links der Brücke. Da wieder einige Bäume krank waren bzw. bei den anstehenden Bauarbeiten stören würden, fällte diese der Stadtförster fachmännisch und die Arbeitsgruppe arbeitete die Bäume auf und lagerte sie auf der ehemaligen Ponykoppel. Diese Arbeiten zogen sich wegen witterungsbedingter Unterbrechungen bis Anfang April hin.

Geprägt waren die Arbeiten der Arbeitsgruppe im Jahr 2011 von der geplanten Sanierung und dann aus akutem Anlass Abriss und Wiederaufbau der inneren Wallgrabenmauer zwischen Amts- und Werkzeugturm.
Die Firma Krauser sollte ursprünglich nur einen großen Riss in der Mauer neben dem Amtsturm ausbessern. Damit die Arbeiten in ca. 5 – 7 Metern Höhe ohne die Gefahr von herabstürzendem losem Gestein ausgeführt werden können, sollte das lockere Mauerwerk entfernt werden.
Beim Versuch das Material zu entfernen krachten gleich mehr Mauerstücke herunter als geplant. Dabei entstand ein Ausbruch, der bis unter die 1984 errichtete Brüstungsmauer reichte. Da zu befürchten war, dass
noch mehr Steine aus der Mauer brechen würden, wurde die Baustelle großräumig abgesperrt und die Stadt Königsberg leitete alle notwendigen Maßnahmen ein, um festzustellen, wie groß der Schaden ist. Bis alle entsprechenden Stellen (Landratsamt, Denkmalpflege, Statiker) zur Begutachtung da waren und die Ämter dann ihr o.k. gaben, ist einige Zeit ins Land gegangen. Diese nutzte die Arbeitsgruppe, um die Mauerkrone der äußeren Wallgrabenmauer weiter zu befestigen und kleinere Sanierungs- und Aufräumarbeiten durchzuführen. Das Ergebnis der Untersuchung war, dass ein Teil der Mauer mit Brüstung abzureißen ist und
dann je nachdem was man vorfindet, ein Wiederaufbau durchgeführt werden kann. Mit Spezialgerät wurde somit die Mauer von der Krone bis ca. 5 Meter über Boden auf ca. 15 Meter Länge abgerissen. Dann hatte man auf einer durchgängigen Breite von 2,50 Meter festes Mauerwerk erreicht. Wobei der Abriss im Eck zwischen Amtsturm und Nordmauer bis auf Bodenniveau reichte. Auch wurden 5 Kernlochbohrungen, 2 im Amtsturm und 3 im unteren Bereich der Nordmauer, zur Beurteilung der Statik durchgeführt, die Gott sei Dank positiv verliefen, so dass wir mit den Wiederherstellungsarbeiten beginnen konnten.

Zuerst wurde ein Fundament unter dem schadhaften Mauerabschnitt im Eck zwischen Amtsturm und Nordmauer gegossen und ein Gerüst über 3 Stockwerke errichtet. Danach mauerte die Firma Krauser einen Stützpfeiler bis auf eine Höhe von ca. 5 m vor den Abriss, den wir dann nach und nach in die „alte Mauer“ wieder auslaufen ließen. Anschließend bzw. parallel riss der Arbeitstrupp die kaputten Mauerstellen ab, um genügend Auflageflächen für ein neues Mauerwerk zu bekommen. Nach und nach wurde die Mauer wieder nach oben gezogen. Im Oktober wurde die Baustelle dann winterfest gemacht. Die zeitaufwendigen Maurer- und Ausbesserungsarbeiten an der Nordmauer der inneren Wallgrabenmauer konnten in diesem Jahr noch nicht fertig gestellt werden, so dass auch im neuen Jahr weiter an der Stelle gearbeitet werden muss.

Zwischen den Einsätzen an den Samstagen pflasterte Ewald Fischer mit von Robert Häfner spendiertem Granitpflaster das Tempelchen an der Treppe zur Altershäuser Aussicht, so dass dort ein gerader Fußboden entstanden ist. Damit kein Dreck mehr von der Böschung ins Tempelchen gespült werden kann,
wird noch eine kleine Mauer erstellt werden müssen. Ebenfalls ist geplant, eine Sitzgelegenheit in die Laube einzubauen.

Zwischen den Einsätzen an der „Großbaustelle“ und den ständigen Instandhaltungsarbeiten an der Burgruine fanden dieses Jahr wieder einige Veranstaltungen auf der Burgruine statt, an denen sich die Schlossberggemeine beteiligte oder selbst Veranstalter war, um die Vereinskasse etwas zu füllen. Viele fleißige Helfer und die Mannen der Arbeitsgruppe nahmen Zapfhahn und Bratwurstzange in die Hand, oder fanden an der Kasse und Hilfsdiensten im Hintergrund ihren Einsatz. Durch den Pfingstfrühschoppen, der bei guter Beteiligung vor allem von der Jugend bei durchwachsenem Wetter stattfand, wurden die Festlichkeiten auf dem Schloßberg eingeläutet. Die Rosenmesse, die wieder großen Anklang aus Nah und Fern fand, folgte gleich am Wochenende nach Pfingsten, so mussten sich die Helfer am Grill- und Getränkestand wieder mächtig ins Zeug legen. Beim Sonnwendfeuer im Wallgraben hatten wir etwas Pech mit dem Wetter, so dass nur wenige den Weg auf den Schloßberg auf sich nahmen, was auch bei den Einnahmen zu spüren war. Abschuss der Vereinsveranstaltungen war, wie in den letzten Jahren, der Königsberger Weihnachtsmarkt, an dem sich unser Verein wieder mit einem Stand beteiligte.

Am 29 Juni und am 06.Juli waren jeweils eine Schar von je ca. 20 jungen Leuten der Fachoberschule Coburg zum Arbeiten auf den Schloßberg angereist. Die jungen Frauen und Männer schotterten mit ca. 12 Tonnen Mineralbeton den Fußweg oberhalb der Jugendherberge, der durch Regen ausgewaschen bzw. durch Fußgänger ausgetreten war. Somit kann man wieder trockenen Fußes auf den Berg. Weiter transportierten sie einige Steine vom Lagerplatz auf der Brückenseite zur Baustelle auf der Nordseite und ein paar Mädchen verbandelten ein kleines Stück Mauer unter der Brücke.

Der Reinigungstrupp, die „Besenweiber“, sorgte wieder unermüdlich für Sauberkeit und Ordnung im gesamten Schloßbergareal vom Steigäckerle bis in den Burghof, den Türmen wie dem Brunnenhäusle. Viele Stunden verbrachten sie mit Unkraut zupfen, Laub zusammenrechen und Unrat auflesen. Vielen Dank!

An dieser Stelle möchte ich auch allen Firmen danken, die im letzten Jahr für den Verein Arbeiten übernommen haben, besonders der Firma Krauser, die den Pfeiler an der Ecke Amtsturm/Nordmauer erstellt und uns das Schwerlastgerüst kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Weiter der Firma Koch für die Baggerarbeiten und die sofortige Lieferung von Sand und Mineralbeton. Unsere Baumaterialen besorgten wir wieder bei der Firma Batzner in Haßfurt.

Große Unterstützung erhielt die Schloßberggemeinde von der Stadt Königsberg durch das zur Verfügung stellen von Geräten und Fahrzeugen (Radlader und Transporter) sowie der Erledigung notwendiger Anträge und Planungsarbeiten.

An Material wurden verbraucht:
91 Sack Portland-Zement
65 Sack Trass-Zement
13 Tonnen Sand
14,3 Tonnen Kies
12 Tonnen Mineralbeton.
Dazu kommt noch einiges an Kleinmaterial für Entwässerung und zur
Befestigung des Gerüsts an der Mauer sowie Werkzeug zum Arbeiten
wie Schaufeln, Besen, Kellen usw.

Unsere freiwilligen Helferinnen und Helfer leisteten im vergangenen Jahr insgesamt: 1.346,5 Arbeitsstunden.

In dieser Zahl sind die vielen Stunden für Schreibarbeiten, Botengänge, Strümpfe für den Weihnachtsmarkt stricken und sonstige Hilfeleistungen, sowie der Einsatz der Coburger Fachoberschüler, nicht mit enthalten.

Mit der Arbeitsleistung aus den vorangegangenen Jahren erhöht sich die
Gesamtzahl der Arbeitsstunden an der Schlossbergruine von 1971 bis einschließlich Ende 2011 auf
67.606 Stunden.

Allen Helferinnen und Helfern, Mitgliedern, Gönnern und Förderern unseres Vereins mit ihren Sach- und Geldspenden ein herzliches Dankeschön. Sie alle tragen mit dazu bei, dass die Arbeiten hier oben weitergeführt werden können. Stellvertretend für Alle möchte ich mich bei Frau Dagmar Kirchner für die Übernahme der Brotzeiten an den Samstagen und einer zusätzlichen Geldspende Ende 2011 von 250 Euro bedanken.
Sehr gefreut hat sich die Schloßberggemeinde auch über eine Spende von 750 € vom Freien Burgvolk zu Königsberg, die uns Frank Slawik an der Nikolausfeier überreichte.

Jede Mithilfe und Unterstützung, auch wenn sie noch so klein ist, ist uns stets willkommen. Jeder der sich der Arbeitsgruppe oder dem Reinigungstrupp anschließen möchte ist uns herzlich willkommen. Er wird mit Arbeiten betraut, die er/sie sich zutraut oder gerne macht. Es ist auch nicht notwendig immer da zu sein, wir freuen uns über jeden, der ab und an mit hilft.

Veröffentlicht von

Michael Klug

Webseiten-Administrator und Mitglied der Schlossberggemeinde.